Das Schweigen der Gänse...

schon mal drüber nachgedacht ?
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TSV Cordula
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Das Schweigen der Gänse...

Beitrag von TSV Cordula »

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Das Schweigen der Gänse

Sie könnten bis zu zwölf Jahre alt werden. Doch von den 6000 Gänsen der
Gönnataler Argar-AG überlebt in diesem Jahr keine einzige ihr erstes
Lebensjahr. Weil immer mehr Menschen zu Weihnachten einen Gänsebraten
wollen, wird bereits vier Wochen vor dem Fest im Akkord geschlachtet.

Altengönna. Die schwere Last des getauten Schnees hat die letzten
Grashalme nach unten gedrückt. Jetzt sind nur einige Schneeflocke übrig.
Hier, auf der Wiese bei Zimmern, einem Dorf im Norden des
Saale-Holzland-Kreises. Hinter dem Stromzaun, der sich über das Feld
zieht, ist alles kahl, leer gefressen von 4300 laut schnatternden,
gräulich-weißen Gänsen.

Vor 19 Wochen kamen sie als frisch geschlüpfte Küken von einer Brüterei
aus Sachsen ins Gönnatal zu Rainer Schmidt. Er ist Abteilungsleiter für
Gänse- und Putenmast der Gönnertaler Argar-AG und kümmerte sich um die
Aufzucht der Gössel, wie ein Fachmann wie er die Küken nennt.

Schmidt gewöhnte sie nach acht Wochen im Stall an die Weide, versorgte
sie mit Wasser und einem Futtermix aus Getreide, Erbsen, Sojaschrot,
Ackerbohnen, Mineralstoffen und Vitaminen. Denn die kurze Zeit, die die
Gänse zum Leben haben, wolle er ihnen "so gut wie möglich gestalten".

Aber dies alles hat nur einen tieferen Zweck: das anstehende
Weihnachtsfest. Denn neben Ente und Wild sind es vor allem die Gänse,
die bei den Deutschen immer beliebter werden. "Man merkt auf jeden Fall,
dass Gänse vor allem ein Weihnachtsgeschäft sind. Mit ihnen erzielen
wir bis zu 20 Prozent unseres Jahreseinkommens", sagt Christel Lüdke,
die Chefin der Gönnataler Putenspezialitäten GmbH, einer
Tochtergesellschaft der Gönnataler Argar-AG.

Dabei ist der Geflügelhof eher zufällig auf das Geschäft mit den Gänsen
gestoßen. Ein Kollege Christel Lüdkes aus Leipzig habe sich kurz nach
der Wende mit den Tieren übernommen. "Damals habe ich ihm 40 Stück
abgekauft", erinnert sie sich. Weil sie bei ihr "im Nu" verkauft waren
und die Nachfrage stetig steigt, baute sie dieses Geschäft aus,
bestellte in diesem Frühjahr sogar schon 6000 Gössel. "Ich könnte noch
mehr verkaufen, aber irgendwann stößt man mit Stallkapazitäten und
Herdengröße an Grenzen.".

Vielleicht ist die Nachfrage auch deshalb so groß, weil die Käufer
zumindest ein etwas besseres Gewissen haben dürfen. Im Gegensatz zu den
Importgänsen aus Polen oder Ungarn sind diese Gänse garantiert nicht
gestopft und wurden auch nicht lebend gerupft. Zudem gab es eine
Freilandhaltung auf der Wiese.

Aber sterben müssen die Gänse letztlich auch. Weil sie "vor niemanden
etwas verstecken will", willigt die Chefin in einen Rundgang durch den
Schlachthof sofort ein. "Ich habe mir doch nichts vorzuwerfen", sagt sie
freundlich, aber bestimmt, während sie die Tür zum Kühlraum öffnet.
Hier erkalten die Gänsekörper, über- und nebeneinander in Reih und Glied
aufgehangen. Die unteren tragen einen Plastestoff. "Damit das Blut der
oberen Schlachttiere nicht auf sie tropft und Flecken gibt", erklärt die
Chefin.

Deutlich wärmer, aber auch schmutziger und blutiger geht es im Rupfraum
zu, in dessen Mitte sich ein Gemisch aus Blut, Federn und Wasser staut.
Nur wenig Licht fällt durch die Fenster, die vom Schlachtbetrieb
gezeichnet sind, wie Brillengläser beschlagen. Durch eine Luke in der
Hauswand schwebt eine Gans nach der anderen kopfüber von außen ins
Innere des Gebäudes, an einer Schlachtkette aus Edelstahl.

Kurz vorher wurden die Tiere elektrisch betäubt, jetzt wird noch die
Halsschlagader durchtrennt. Und nachdem sie im 65 Grad heißen Wasser
gebadet wurden, tauchen sie in ein Wachsbad. Christel Lüdke nennt das
"Gänsekosmetik. Denn wie bei den Frauen werden hier zwar nicht Haare,
aber Federn entfernt".

Wenige Zentimeter neben dem Wachsbad stehen Arbeiter mit einem
Krankenhaus ähnlichen Häubchen auf dem Kopf, blutbespritzten Schürzen
und hohen Gummistiefeln. Sie zupfen das Wachs von den Gänsen.

Ein Mann am Ende der Förderleine nimmt die Schlachtkörper ab und feuert
sie in einen Trommelrupfer, in dem noch die kleinsten Federn entfernt
werden. Nach einigen rasanten Runden in der Trommel werden die Gänse
erneut auf die Leine gehangen. Als wäre es Wäsche, die trocknen muss.

In einem zweiten Raum, man nennt ihn Bratfertigraum, entfernen die
Arbeiter die Innereien. Weil ihm diese Informationen über die Gesundheit
der Gänse geben, wuselt hier auch der Amtstierarzt herum. Er muss auf
die Hygiene, den Tierschutz und das Tierseuchenrecht achten. In diesem
Betrieb, befindet er, gebe es nichts zu beanstanden. Der wichtigste
Kontrolleur, sagt Christel Lüdke, seien aber die Kunden. "Denn wenn die
Qualität nicht stimmt, können sie schlimmer sein als jede Behörde."

Am Ende des Rundgangs bleibt nur die Frage, was die Frau, die für das
Schlachten von Tausenden Gänsen verantwortlich ist, zu Weihnachten
eigentlich isst? "Manchmal Ente, manchmal Wild, aber sehr oft auch
Gans", sagt sie.
Tierliebe Grüße
Cordula Lützenkirchen und die 4-beinige Rasselbande :0))

Hunde- & Katzen-Ernährungsberaterin

Jedes Tier-Leben ist ein Geschenk,
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Beitrag von TSV Cordula »

Kommentare

29.11.10 - 00:06
Rita Kleb
Mit 12 Wochen, - gerade dem Babyalter entwachsen - haben die jungen Gänslein ihr Schlachtgewicht bereits erreicht, - beginnt das große Schlachten, denn es weihnachtet sehr! Obwohl noch meilenweit von ihrer durchschnittlichen Lebenserwartung von 12 Jahren entfernt, fallen allein in diesem Betrieb 6000 Gänse dem traditionellen Gänsebraten zum Opfer! Nach dem großen Gänseschlachten zu St. Martin steht nun das Fest der Liebe vor der Tür! Doch wie ist das nur in Einklang zu bringen, das Töten von Tieren - und fröhliche Lieder singen? Die Weihnachtsgans für den festlichen Tisch, das Huhn, die Ente, das Kälbchen, der Fisch, der Truthahn, das Lamm und das arme Schwein erleben für's Fest nur Folter und Pein. Ihr wünscht Euch selber Gesundheit und Glück, doch bei Tieren schreckt Ihr vor nichts zurück. Hauptsache ist - der Braten wird schmecken, egal, wie auch immer die Tiere verrecken. Bald werden in Kirchen Choräle dröhnen, doch das Schrei'n der Geschöpfe kann es nicht übertönen! Freut Euch, - die heilige Nacht ist schon nah, für die Tiere das Schlachtmesser "HALLELUJA" Oh, du selige Weihnachtsziet - für Menschen der Friede - für die Tiere das Leid! (aus "Weihnachten, - auch für Tiere"?, von Herta Blihall, in Teilen zitiert) Weihnachten, ein Fest der Liebe, der Freude, des Friedens, - was ist von alledem geblieben? Dieses Fest ist zu einem überdimensionalen Verzehr von Tierleichen verkommen, die Hölle für die Tiere, millionenfaches Morden im Akkord von Tieren jeder Art ... Ein wirklich guter Ansatz wäre da bereits, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, ob das überhaupt noch irgendetwas mit der eigentlichen Feier - der Geburt Jesus - zu tun hat! Frohe Weihnacht - möglichst ohne Gans & Co.!

28.11.10 - 15:32
Antonietta
Aufgrund von Protesten durch Tierschützer wurde die Haltung von Stopflebergänsen in Deutschland mittlerweile verboten. Die Nachfrage nach Gänsefleisch blieb aber konstant. So mussten sich die deutschen Geflügelzüchter etwas Neues einfallen lassen ¿ das Resultat ist die Gänsemast: Rund 700 000 Gänse vegetieren in Großmastanlagen vor sich hin ¿ der Gesetzgeber schaut weg. Ähnlich wie Puten und Enten werden nun auch Gänse in riesigen Masthallen unter künstlichen Lichtquellen gehalten. Durch die künstlichen Lichtquellen wird den Tieren ein längerer Tagesrhythmus vorgegaukelt, um sie zum übermäßigen Fressen zu animieren. Die Tiere werden in nur 12 Wochen schlachtreif gemästet. Dem Geflügel wird Spezialfutter gegeben, das eine schnelle Gewichtzunahme garantiert. Diesem Futter werden auch Antibiotika beigemischt.

28.11.10 - 12:02
www.schnitzel-ist-out.de
"Achja", denkt der Gänserich, "jetzt kommt endlich Weihnachten! Die Zeit der Geschenke und des Beisammenseins. Die Zeit der Liebe und des Mitgefühls." Ja, das dachte der Gänserich. Dann wurde ihm mehrmals täglich wochenlang der Schnabel aufgerissen, ein Rohr in den Rachen gestopft und er wurde aufgefüllt mit fettigem Essen, bis er schliesslich so krank war, dass seine Leber vergrößert war und er starb. Und die Menschen genossen seine Leber, während sie im Fernsehen einen Film über den wahren Sinn von Weihnachten schauten

27.11.10 - 14:30
Elisabeth Petras
Gänse kommen wenigstens auf die Weide. Anders sieht es bei den so genannten "Flug"enten aus, die ihr Leben in engen Hallen bei Kürzung ihrer empfindlichen Schnabelspeitze auf Gitterrosten fristen müssen - ohne Badewasser, was für die "Flug"enten, die nie fliegen oder mal auf ner Wiese rennen dürfen, besonders schlim ist. Also, wenn schon Weihnachtsbraten, dann Gans - und bitte drauf achten, dass sie aus Deutschland und Freilandhaltung stammte. Gänse im Stall - das ist Qual pru! Schon deswegen ist es auch wichtig, dass die unsinnige Stallpflicht endlich abgeschafft wird. Viren gibt es im Stall in gleicher Höhe (Prävalenz) wie draußen, wie die Erfahrungen mit "Vogelgrippe" beweisen. wenn man nur im Freiland testet und im Stall nicht (wie momentan üblich), braucht man sich natürlich nicht zu wundern, dass man nichts findet. Weidehaltung von Gänsen muss endlich überall problemlos möglich sein, denn nru so bleiben die Tiere gesund!
Tierliebe Grüße
Cordula Lützenkirchen und die 4-beinige Rasselbande :0))

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