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Rocky & Gina
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Suchhunde

Beitrag von Rocky & Gina »

Unterland Bluthunde können entlaufene Vierbeiner auch nach einer Woche noch erschnuppern

Vermissten Lieblingen auf der Spur

Wenn im Unterland ein Haustier verschwindet, sind Ruedi Nussbaum und Therese Schär zur Stelle. Ihr Bluthund spürt in Windeseile streunende Hunde und verletzte Katzen auf – oder seltene «Stinker».
Kathrin Morf

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Whitney stürmt los – begleitet von Herrchen Ruedi Nussbaum und von Therese Schär mit ihrem Basset Boots. (kam)

«Bluthunde müssen beschäftigt werden, sonst fressen sie das ganze Haus auf», erklärt Ruedi Nussbaum schmunzelnd. Darum hat seine Hündin mit Namen Whitney einen Beruf – sie sucht nach Haustieren, oft auch im Unterland.

So hat sie letzte Woche dem Hüntwanger Collie Hannibal bis zu einem Parkplatz nachgespürt, wo sich die Spur des ausgebüchsten Hundes verlor («ZU»/«NBT» berichteten). Und in Bülach hat Whitney mit ihrer feinen Nase schon so manche Katze wieder gefunden, die nur für Menschen «spurlos» verschwunden war. Was Whitney indes nicht erlaubt, selbst wenn eine erzürnte Frau dies fordern sollte, ist das Aufspüren eines Ehegattens auf Zechtour. Hierzulande darf nur die Polizei mit Hunden nach Menschen suchen.

«Dognapping» nahe Italien

Der 65-jährige Nussbaum aus dem Elsass und die 76-jährige Therese Schär aus Rothrist sind gemäss eigenen Angaben die einzigen Tiersucher mit professionell ausgebildetem Bluthund im Land. Seit acht Jahren fahnden sie in der Schweiz sowie in Deutschland und Österreich nach Büsis und Bellos – etwa 200 haben sie bereits gesucht. Gefunden haben sie etwa die Hälfte.

Doch nicht nur Hunde und Katzen spüren sie auf: Vor Jahresfrist verduftete in Freiburg ein Stinktier. «Ich dachte erst, dass man doch keinen Hund braucht, um das Tier zu erschnuppern», erinnert sich Nussbaum lachend. Dem seltenen Haustier waren aber die Stinkdrüsen entfernt worden. Darum schnüffelte Whitney in Freiburg herum, verlor die Spur aber auf einem Parkplatz. Eine Woche später tauchte das Stinktier auf ebendiesem Parkplatz wieder auf, gut gepflegt und wohlgenährt. Jemand hatte es wohl mitgenommen und es zurückgebracht, als ihm die Pflege des anspruchsvollen Tiers zu stinken begann.

Mit Kriminellen bekommen es die Tiersucher immer wieder zu tun. So halfen sie der Genfer Polizei, den Ort zu finden, wo ein fieser Hundedieb seine vierbeinigen Opfer in sein Auto zu zerren pflegte – die Polizei konnte den Übeltäter kurz darauf dingfest machen. Und nahe Lugano verlor Whitney die Spur eines Schosshundes, wiederum auf einem Parkplatz. Später erfuhren die Tiersucher, dass Unbekannte das Hündchen entführt hatten und von der Besitzerin 500 Franken Lösegeld forderten. Die untröstliche Dame bezahlte.

Schönere Erinnerungen bescheren den Tiersuchern indes andere Aufträge: In der Stadt Zürich verfolgte Whitney die Spur einer Rassekatze bis zu einem Hinterhof. Dort hatte sich die edle Mietze verkrochen – sie war angefahren worden und hätte ohne tierärztliche Hilfe bald ihren letzten Atemzug getan.

Mann mag Hund nicht

So mancher Suchauftrag endet jedoch alles andere als glücklich. Im Unterland spürten die Tiersucher einst im strömenden Regen einer Katze nach. Sie fanden das Tier tot am Strassenrand. «Das ist tragisch. Vor allem, wenn wir die Besitzer kaum trösten können», sagt Schär. Ihre Hunde – zwei stattliche Bassets, die Whitney bei der Suche unterstützen – und Whitney selbst sind vor allem dann untröstlich, wenn sie eine Spur verlieren. Während der ganzen Heimfahrt rühren sie dann nicht einmal das leckerste Leckerli an.

Nicht jeder Auftraggeber will aber, dass ein Tier gefunden wird. «Einmal suchten wir das Hündchen einer völlig aufgelösten Frau», erzählt Schmid. Der Freund der Dame schien das Tier aber gar nicht zu mögen. «Er nahm uns zur Seite und sagte, er bezahle 100 Franken extra, wenn wir den Hund nicht finden.» Die Tiersucher verloren die Spur des Hundes am Bahnhof – die 100 Franken nahmen sie jedoch nicht an.


Den Geruch von Bello konservieren
Hunderte Haustiere werden in der Schweiz jeden Tag als vermisst gemeldet. Zwei Tage sollte ein Halter warten, bevor er die Tiersucher anruft, nach etwa sieben Tagen ist die Spur zu schwach. Wichtig ist, dass auf die Tiersucher ein Gegenstand wartet, der nur den Geruch des vermissten Tiers trägt. Wer vorsorgen will, wischt sein Tier mit einem Tuch ab und lagert dieses in einem luftdicht verschlossenen Beutel.

Ruedi Nussbaum und Therese Schär, zu erreichen unter 079 263 50 79 oder unter nussbaum.r@wanadoo.fr, sind Mitglieder der «National Bloodhound Association of Switzerland» (NBAS). Sie verlangen pro Kilometer Anfahrtsweg 1,20 Franken, hinzu kommt eine Grundgebühr von 200 Franken. Diese umfasst eine Stunde Sucharbeit – dauerts länger, wirds teurer. Ein Beispiel: Spüren die beiden im Unterland eine Katze nach zwei Stunden auf, kostet dies etwa 450 Franken.

Der Bluthund heisst wohl so, weil er das Verfolgen einer Blutspur von verletztem Wild meisterhaft beherrscht. Blutrünstig ist der Bluthund indes nicht. «Er ist intelligent und lieb, aber schwer zu erziehen», sagt Nussbaum. «Und er sabbert», ergänzt Schär lachend. «Wehe, er schüttelt den Kopf. Dann nimmt man ein feuchtes Andenken mit nach Hause.» (kam)

http://www.zuonline.ch/storys/storys.cfm?vID=15268

10.04.2010
Tierliebe Grüsse
Karin mit Rocky, Gina & Sara

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Mit einem kurzen Schwanzwedeln kann ein Hund
mehr Gefühle ausdrücken,
als mancher Mensch mit stundenlangem Gerede.
(Louis "Satchmo" Armstrong)

Dass mir mein Hund und das Liebste sei,
sagst du oh Mensch sei Sünde,
mein Hund ist mir im Sturme treu,
der Mensch nicht mal im Winde.
(Franz von Assisi)
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